Doppelt anstrengend

„Was fällt Dir zum Stichwort Urlaub ein?“, wollte der „treffpunkt alleinerziehende Menschen“ (trAM) in Kirchheim von seinen Besucher/innen wissen – überwiegend Frauen mit Kindern zwischen 1 und 15, die in prekären Verhältnissen leben.

  • Woanders hinzufahren bedeutet für mich nur Stress. Zu Hause habe ich alles für das Kind.
  • Ich habe zwar eine andere Umgebung, aber mit Kind ist es doch dasselbe.
  • Ich fahre doch nicht irgendwohin und sitze alleine zwischen den glücklichen Familien.
  • Mal einen Ortswechsel haben, keinen Alltag und keine Verpflichtungen, das wäre schön.
  • Wenn die Kinder Ferien haben, dann ist es für mich noch schwieriger als sonst, weil ich ihnen nichts bieten kann.
  • Ich kann mir keinen Urlaub leisten und brauche das auch nicht.
  • Urlaub bedeutet, Zeit zu haben für die Kinder.
  • Wenn die Kinder Ferien haben, ist das für mich doppelt anstrengend. Das Ferienwaldheim findet immer nur in den ersten beiden Wochen statt, und danach muss ich die Kinder mit ganz wenig Geld bei Laune halten.
  • Ich nötige den Vater, dass er jedes Jahr die Kinder für vier Tage in den Sommerferien nimmt. Dann fahre ich mit meiner Freundin nach Oberstauffen; das ist für mich der einzige Urlaub.
  • Für mich ist Urlaub, wenn die Kinder in den Sommerferien beim Vater sind.
  • Urlaub ist für mich Balkonien oder alle paar Jahre eine Mutter-Kind Kur.
  • Die trAM-Freizeit ist mein einziger Tapetenwechsel.
  • Ich mache mehr Kurzurlaube mit Freunden, die sich dann auch mal um mein Kind kümmern.
  • Es sollte mehr Programme für Alleinerziehende geben. Die meisten Angebote sind zu teuer.

Brigitte Rösiger